Ein Psychopath kommt selten alleine
Ich hab einen neuen Lieblingsautor gefunden. Auch wenn ich schon 4 Bücher von Blake Crouch gelesen habe, konnte er mich – trotz der faszinierenden Wayward Pines Reihe – mit keinem so überzeugen wie mit dieser Trilogie.
In dieser Ausgabe werden die drei – auch einzeln erhältlichen – Bücher „Der Anruf“, „Hinterwald“ und „Zerbrochen“ zusammengefasst. Blake Crouch versteht es einfach, flüssig und detailgenau zu schreiben, so dass man sofort eine Bindung zu den Charakteren aufbaut und das Buch nur wenn es gar nicht anders geht – und auch dann nur sehr wehmütig, weglegen kann.
In „Der Anruf“ taucht man von Anfang an mitten in die Geschichte ein. Blake Crouch erspart einem das ewige Vorgerede – das ich bei Büchern so gar nicht mag – und baut alles Wichtige aus der Vergangenheit des Protagonisten gut in die Geschichte mit ein. Andrew Z. Thomas, ein bekannter Horrorautor, wird durch einen Brief in unglaubliche Geschehnisse gerissen, die sein Leben und das vieler anderer Menschen die er liebt, ziemlich zerstört. Ein nicht enden wollender Albtraum, den man sich kaum vorstellen mag. Auch wenn dieser Teil der Geschichte sehr heftig daherkommt, ist er noch nicht wirklich blutrünstig. Das hebt sich der Autor für den zweiten Teil „Hinterwald“ auf, indem der vermeintlich tote Serienkiller seinen kranken Fantasien freien Lauf lässt um sich an Andrew Thomas, der mittlerweile einen neuen Namen angenommen und sich von der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, zu rächen. Violet King, eine unsichere aber liebenswerte Polizistin untersucht die Morde, die Andrew Thomas angehängt werden und wird so in die ganze Geschichte mit hineingezogen. Schlussendlich kommt es dann in der Kurzgeschichte „Zerbrochen“ zum unausweichlichen blutig-sadistischen Showdown mit einem faszinierenden Ende, das mich immer noch nicht ganz losgelassen hat.
Interessant finde ich auch, dass verschiedene Personen und Schauplätze aus dieser Trilogie von J.A. Konrath übernommen wurden und in „Mr. K“ und „Kite“, die beide zur Jack-Daniels Reihe gehören, vorkommen. Daher werde ich als nächstes „Der Lebkuchenmann“ lesen um in diese Reihe einzusteigen. Auch „Serial“ – ein Gemeinschaftsprojekt von Blake Crouch und Jack Kilborn (Pseudonym von J.A. Konrath) – werde ich wieder hervorholen, da es auch Bezug auf die Geschehnisse von „Bluteskälte“ nimmt.